Das Seeland – ein wahres Gemüseparadies. Untenstehender Text beschreibt ein Rundgang in einem Gewächshaus, woher unser feines Gemüse kommt. Wie funktioniert die Gewächshausproduktion bei Gemüse ab Hof, und welche Methode wird für den herkömmlichen Gemüseanbau bei diesem Seeländer Betrieb angewendet? Umgeben von reihenweisen Gemüsesträuchern stellt Michael Moser den Betrieb vor und erklärt die erforderlichen Wunschbedingungen für die Gewächshäuser.

Mein Weg führt mich heute nach Kerzers, ein lebendiges Dorf im Seeland. Nachdem sich die Türe des Gewächshauses geöffnet hat, spüre ich, wie es sichtlich wärmer wird. Die korrekte Temperaturregulierung ist für die Pflanzenarten bedeutend. Im Gewächshaus besteht eine Luftfeuchtigkeit von ungefähr 70%. Die Fensterklappen beim Dach können geöffnet werden, so dass die Feuchtigkeit zirkulieren kann. Ein Warmluftofen dient als Heizung. Zu warm darf es hier jedoch nie werden.

Anpflanzung und Ernte bei Gemüse ab Hof

Im ersten Bereich, wo es noch nicht so warm ist, herrscht ideales Klima für den Nüssler. Die Vitaminbombe ist ein typischer Wintersalat und wird in den Gewächshäusern während den wärmeren Monaten des Jahres schattiert, damit er unter optimalen Bedingungen wachsen kann. Erstaunliche 500’000 Töpfchen werden wöchentlich gesetzt. Gurken wachsen sehr schnell, müssen täglich geerntet werden. Der Zeitpunkt von der Blüte zur Ernte dauert ungefähr zwei Wochen. Ebenfalls werden Tomaten und Auberginen im Gewächshaus angepflanzt. Die Saison der Sommergemüse erstreckt sich von April bis Oktober. Danach beginnt das Winterhalbjahr, zu welchem Nüssler und Salate dazugehören.

Mitarbeitende kommen zum Zug.

Mit einem Arbeitsgerät, welches auf Schienen durch die Gemüsereihen fährt und hochgefahren werden kann, wird den Mitarbeitenden die Arbeit erleichtert. Gurken beispielsweise lässt man ca. 3.5 m am Schnurstrang hochwachsen. Einmal oben angelangt, werden sie heruntergelassen und nach hinten geschoben.

Vom Gewächshaus in den Hofladen

Nach der Ernte werden die Produkte direkt in den Laden transportiert und teilweise noch eine kurze Zeit zwischengelagert. Auf diesem Weg dürfen wir von absolut frischen Produkten profitieren und uns auf frisches, knackiges und hochwertiges Gemüse und Obst freuen. Im Hofladen werden Sie von den engagierten Verkäuferinnen und Verkäufer empfangen. Lange Transfers oder Lageraufenthalte in Kühlräumen können so verhindert werden. Übrigens: Viele Fruchtgemüse fühlen sich bei Temperaturen um die 10-12 Grad viel wohler und sollten, um möglichst lange haltbar zu bleiben, nicht im Kühlschrank gelagert werden.

Messsystem im Gewächshaus

Ein so genanntes Solarimeter, welches auf dem Treibhausdach angebracht ist, sendet sämtliche Messwerte der Sonnenstrahlen an den im Treibhaus stationierten Klima-Computer. Der Klimaverlauf kann beim Steuerungscomputer angesehen werden. Diese gespeicherten Daten sind für die Bewässerung ausschlaggebend und können nach Bedarf auch manuell angepasst werden.

Bekämpfung gegen Schädlinge

Die gezielt eingesetzten Nützlinge reduzieren Schädlinge auf natürliche Weise. So werden zum Beispiel Tomaten mittels Hummeln bestäubt und für jeden Schädling wird gezielt ein Nützling eingesetzt. Diese werden Anfangs Saison auf den Pflanzen verteilt und gefüttert, damit sie, sobald die ersten Schädlinge eintreffen, genug Widerstand leisten und die Schädlinge bekämpfen können. Es wird immer eine gewisse Anzahl an Schädlingen im Gewächshaus geben, jedoch nie zu viele, da die Bekämpfung durch diese Vorgehensweise zuverlässig ist und gewährleistet werden kann.

 

Pflanzenkunde:

Alle Pflanzen haben ein generatives und ein vegetatives Wachstum. Ersteres bedeutet, die Pflanzensamen weiterzugeben und sich generativ weiterzuverbreiten. Eine Pflanze wächst generativ, wenn die Bedingungen nicht optimal sind, das Klima nicht ideal ist und nicht genügend Nährstoffe vorhanden sind.  Die Pflanze merkt, dass sie so längerfristig nicht überleben kann und beginnt, ihre Energie für die Produktion von Samen zu entwickeln, um eine weitere Generation gewährleisten zu können.

Gegenteilig zum generativen sprechen wir vom vegetativen Wachstum. Die Pflanze wird gross und stark und bildet viel Pflanzenmasse. Durch diese idealen Bedingungen entsteht eine gesunde Stärke der Pflanze.  Ziel ist es, eine gute Balance zwischen dem generativen und dem vegetativen Wachstum anstreben zu können, da eine gesunde Stärke sowie auch genug Ertrag notwendig sind.

Ein Rundgang in einem Gewächshaus lohnt sich auf jeden Fall. Ich, sowie wahrscheinlich auch die Mehrheit der Leserinnen und Leser, konnten bisher noch nie von einer solchen Erfahrung profitieren. Ein ungewöhnlicher Ausflug gefällig? Eine Führung in dieser Art inklusive anschliessendem Apéro kann bei Gemüse ab Hof gebucht werden. Ein solcher Besuch wird mit Sicherheit ein Erlebnis der besonderen Art.

Buchung unter 031 755 62 32 oder unter info@gemueseabhof.ch

 Dieser Beitrag ist mit freundlicher Unterstützung von Gemüse ab Hof entstanden, welche mir im Rahmen einer Betriebsführung einen Einblick in ihre Gewächshausproduktion ermöglicht haben. Herzlichen Dank dafür.

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